Das Terrarium :
✅ Grundausstattung:
Zunächst benötigt ihr ein geeignetes Terrarium – ideal sind:
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OSB-Terrarien mit
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Seiten- oder Frontbelüftung
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Schiebescheiben aus Glas (mit geschliffenen Kanten)
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📏 Mindestmaße:
Bitte haltet unbedingt die folgenden Maße ein – sie stellen bereits die untere Schmerzgrenze dar:
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Ein Igelchen:
➤ Mindestens 120 x 60 x 60 cm
➤ Mit zweiter Ebene und Auslauf -
Zwei Igelchen oder mehr:
➤ Mindestens 150 x 60 x 60 cm
➤ Ebenfalls mit zweiter Ebene und Auslauf
💡 Je größer, desto besser!
Igel sind aktive Tiere, die gern rennen und sich viel bewegen.
🛡 Nässeschutz:
Damit das Terrarium langlebig und hygienisch bleibt, muss es versiegelt werden (insbesondere der Boden). Geeignet sind:
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Epoxidharz
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Spielzeuglack
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Wasserfeste Folie oder ähnliches
🎨 Gestaltung:
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt:
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Ihr könnt das Terrarium farblich nach Wunsch gestalten.
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Auch schöne Hintergrundbilder sind möglich – je nach Geschmack.
⚠️ Wichtiger Hinweis:
Nach dem Versiegeln:
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Gut trocknen und
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gründlich ausdünsten lassen
bevor das Igelchen einzieht!
Technik:
Zur Grundausstattung des Terrariums gehört auch die passende Technik. Diese sorgt für ein sicheres und artgerechtes Klima für das Igelchen.
1. Fassung für die Wärmelampe & 2. Wärmelampe:
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Die Fassung mit Wärmelampe sollte so positioniert werden, dass das Igelchen sie nicht erreichen und sich somit nicht verbrennen kann.
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Falls keine sichere Befestigung möglich ist, empfehlen sich Schutzgitter, die um die Lampe angebracht werden können.
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Die Fassung sollte für eine Leistung von bis zu 250 Watt geeignet sein.
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Besonders praktisch sind Klemmfassungen, da sie flexibel angebracht werden können.
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Bewährt haben sich Keramik-Wärmelampen mit 75 Watt – diese nutze ich selbst gern bei Terrarien mit einer Größe von 120 oder 150 cm.
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Natürlich können auch andere geeignete Wärmequellen verwendet werden – je nach Vorliebe und Terrariumgröße.
3. Thermostat zur Temperaturregelung:
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Ein Thermostat ist notwendig, um die Temperatur im Terrarium konstant zu halten.
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Die optimalen Temperaturen können je nach Züchter variieren. Bitte erkundigt euch direkt beim Züchter nach den empfohlenen Werten.
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Diese sollten im neuen Zuhause möglichst beibehalten werden, um dem Igelchen die Eingewöhnung zu erleichtern.
Einrichtung des Terrariums:
Einstreu bzw. unterschiedliche Untergründe:
Für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Igelchens ist ein geeigneter Untergrund im Terrarium besonders wichtig. Wir haben über die Zeit verschiedene Materialien getestet und möchten euch unsere Erfahrungen weitergeben.
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Chipsy Super - 15 Kg
→ Sehr beliebt, gut geeignet als Hauptstreu. -
Lein Einstreu - 20 Kg
z. B. von Ecoflax
→ 100% natürlich , entstaubt -
Kokoseinstreu
z. B. von Allkokos
→ Natürlicher Look, gut geeignet zur Abwechslung oder als Teilfläche.
Natürlich kann auch das altbewährte Kleintierstreu verwendet werden. Achtet jedoch darauf, dass der Untergrund nicht zu weich oder zu hart ist – das Igelchen sollte sicher und bequem laufen können, ohne Gefahr, sich die Beinchen zu verdrehen.
Weitere Möglichkeiten:
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PVC (gedämmt):
Ideal zur Kombination mit anderen Untergründen oder im Auslauf. Es ist pflegeleicht und einfach abwischbar.Wichtig:
Bitte keinen Kunstrasen oder Teppich verwenden – hier kann das Igelchen mit den Krallen hängen bleiben und sich verletzen.
Aufstiege & Leitern im Terrarium:
Wenn das Terrarium über eine zweite Ebene verfügt, ist ein sicherer und igelgerechter Aufstieg besonders wichtig.
Empfehlung:
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Trixie Leiter
Diese Leiter ist aktuell die einzige, die wir uneingeschränkt empfehlen können.
Sie ist nicht nur sicher, sondern hilft auch dabei, die Krallen der Igel natürlich abzunutzen – was das häufige Schneiden reduziert.
⚠️ Wichtiger Hinweis:
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Keine Experimente mit Sandpapier oder rauen Belägen!
Sandpapier kann die empfindliche Haut der Igel stark verletzen und reizt die gesamte Fußsohle – das führt oft zu schmerzhaften Entzündungen. -
Keine Weidenaufstiege!
Weidenbrücken oder -leitern sind nicht als Aufstiege geeignet.
Die Igel können mit ihren Beinchen zwischen den Stäben hängen bleiben – das Risiko von schweren Verletzungen oder sogar Brüchen ist hoch.➤ Hinweis: Weidenbrücken sind ideal als Abtrennungen oder Verstecke, aber nicht zum Hochlaufen geeignet.
Freilaufabtrennung:
Für den gesicherten Freilauf eignen sich besonders gut:
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Plastikabtrennungen (z. B. aus dem Welpenbedarf oder Terraristikzubehör)
Diese sind leicht zu reinigen und flexibel aufstellbar.
🛠️ Tipp:
Die Abtrennungen müssen gut befestigt werden – manche Igel versuchen sie wegzuschieben oder darunter hindurchzukommen. Sicherheit geht vor!
Schlafen, Häuser & Toilette:
Zum Thema: Fressen, Schlafen, „Geschäfte erledigen“ – meistens auch in genau dieser Reihenfolge 😉
😴 Schlafen:
Igel lieben es gemütlich und sicher – am liebsten schlafen sie in dunklen, versteckten Ecken.
Manche liegen aber auch ganz frei im Streu, platt wie eine Flunder – also bitte nicht erschrecken, das ist normal!
Besonders beliebt zum Schlafen sind:
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Kuschelsäcke
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Flauschige Decken (→ Link 1 auf meiner Seite)
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Häuser
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Strohecken
🏠 Häuser:
Beim Hauskauf bitte Folgendes beachten:
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Kleine Fenster sollten entweder
a) verstrebte Gitter haben
oder
b) groß genug sein, dass das Igelchen problemlos hindurchpasst.
⚠️ Achtung: Igel kommen überall rein – aber oft nicht mehr raus, wenn sich ihre Stacheln verklemmen. Das kann schmerzhaft und gefährlich werden. Also lieber einmal mehr prüfen, bevor es zu eng wird.
🚽 WC / Bad:
Igel brauchen eine Sandtoilette – mehr nicht.
Aber: Sie unterscheiden nicht, ob es sich dabei um ein Bad oder eine Toilette handelt. Es kann also durchaus sein, dass sie sich in ihrer "Badewanne" erleichtern. 😅
Falls es jemand geschafft hat, einem Igel das korrekte Verhalten beizubringen, bitte ich dringend um Kontaktaufnahme – das wäre ein Durchbruch in der Igel-Erziehung!
Mögliche Lösungen:
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Eine Ecke im Terrarium selbst gestalten
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Oder einfach einen flachen Behälter / WC-Schale aufstellen
Als Einstreu in der Toilette verwenden viele:
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Chinchillasand – weich, hygienisch und beliebt bei den Igeln.